Visionssuche – 8. Teil

Ich krabbel am Abend des Montags heimlich in die Hängematte und schlafe im Pavillon. Die Erde ist mir zu kalt, denn ohne Isomatte frierst du. Und meine hat den Geist aufgegeben. Nachts höre ich das Rauschen des Wassers und komme zur Ruhe. Die Sterne blinken mir entgegen. Es scheint als rufe mich einer. Er tanzt. Ich kenne dieses Phänom schon von verschiedenen Beobachtungen. Es ist aber kein Glühwürmchen. Es ist ein Licht und ich weiss innerlich irgendwie, dass er mich meint.

Trotzdem weine ich – ich fühle mich einsam. Als wenn ich immer noch abgeschnitten bin von meiner „himmlischen“ Familie. Rolle mich zusammen. All das verwirrt mich. Ich habe eine wunderbare Familie hier auf der Erde, bei denen ich so vieles lernen durfte, die ich liebe und denen ich dankbar bin. Trotzdem suche ich nach meiner „himmlischen“ Familie. Wieso sind da immer wieder diese Träume? Warum fühle ich mich so von den Plejarden angezogen? Warum diese Suche nach altem Wissen? Bin ich jetzt wirklich – bekloppt?

Ich fühle einfach, diese Frage ist so wichtig für mich selbst? Was ist da los? Bin ich ein „alte“ Seele? So vieles wo noch keine Klarheit ist. Am Morgen bin ich angepisst von mir selbst.

Kicke mich selbst in den Hintern. Raus aus der Jammerfalle. Laufen. Schnappe mir nur ein Netz, zwei Flaschen Wasser und meine Nüsse. Ziehe ohne Karte, ohne Plan einfach nur raus in den Tag. Wann habe ich das denn das letzte Mal gemacht. Als Kind – in den Ferien. Frei und ohne Zeitdruck einfach sein. Ist das nicht herrlich?

Auf einmal vergeht die Zeit auch nicht mehr so schnell. Mir begegnen plötzlich so wunderbare Tiere. Reh, Hase, Eichhörnchen, Libellen. Es ist so heilsam einfach wieder umherzustreifen. Ich klaue mir wie früher Mais von den Feldern. Gehe durch den Wald, weiss nicht mehr wo ich bin.

Probiere einzelne Kräuter am Wegesrand. Meine erste Flasche ist leer. Blicke zum Himmel und bestelle eine Wasserquelle beim Universum. Das wird prombt geliefert. Es ist ein Bach, doch leider nicht zugänglich. Ich schimpfe und konkretisiere, die Wassersuche dahingehend, dass diese leicht zugänglich sein soll und ich sie in der nächsten halben Stunde finde.

Beim Weitergehen fällt mir eine seltsame Baumformation am Wald auf. Ein Tor so scheint es fast. Ich streife mal einfach darauf zu. Oh toll ein Reh bricht aus dem Wald. Faziniert trete ich an den Waldesrand. Da eine wunderschöne Quelle leicht zugänglich ohne viele Schwierigkeiten. Was für ein köstliches Wasser.

Als ich den Wald weiter erkunden will, versinke ich im Batz – also Moorast. Die Schuhe sehen aus wie Schwein. Zurück über die Fahrrinne des Traktors, will dem Bauer ja kein Feld zerlatschen.

Komme durch einen kleinen Weiler, eine Bäuerin grüßt freundlich. Ich nicke und wandere spontan weiter. Da geht es zurück nach Schöllnach denke ich. Denn so weit ich mich erinnere, weisst eine Straße immer zu dem Ort hin. Deswegen werden die Namen auch meist so benannt. Doch ich bin zickig habe keine Lust, wandere einen anderen Pfad. Während ich so laufe, denke ich über den Film „Frozen 2“ nach. Die Szene, die mich so verdammt anspricht. Das 5. Element – neben Feuer, Wasser, Erde und Luft. Das ist Spirit – Elsa. Und Spirit verbindet alles – uns alle miteinander.

Wir sind nicht getrennt. Wir sind alle miteinander verbunden. Das gleiche habe ich vor kurzem erst in der Wissenschaft gesehen. Das Higsteilchen – die morphischen Felder. Wir alle sind eins in einem Ganzen.

Meine Fresse – wieso spuckt mein Hirn immer solche Sachen aus?? Manchmal wünschte ich mir, ich wäre nicht immer so neugierig. Wenn man aber jetzt den Film sich anschaut, dann verstehe ich auch die Botschaft. Wir sollen unser Verhältnis zur Natur wieder in Ordnung bringen. Sie achten und ehren, statt sie zu vergewaltigen.

Boh eye das sitzt erstmal. Ich wandere still weiter. Leise ganz leise. An einem Bach, den ich mir auch wieder beim Universum wünsche, mache ich Mittag. Strecke mich dann ins Gras und schlafe ein. Einfach schlafen – tief und fest.

Durch meine Schlafprobleme konnte ich das schon so lange nicht mehr. Gestärkt von meinen Samen, Nüssen und einigen Kräutern schaue ich ein paar wunderschönen blauen Libellen beim Fluge zu. Wie wunderschön doch die Natur ist. Nun wandere ich querfeldein.

Bestelle bei Spirit einen Platz zum Übernachten oder den Weg zum Poppenberg. Nun ja ich und mein Orientierungssinn. Wir sind doch ganz spezielle Freunde. Ich gestehe ich bin absolut schlecht in Orientierung.

Doch eine Idee, den Busfahrplan der Orte zu nutzen, um sich zu orientieren – bringt mich dann doch auf die richtige Spur. Also jetzt da lang. Knöchel schmerzt langsam. Am nächsten Ort – mist irgendwie bin ich jetzt mal wieder falsch abgebogen. Spirit lässt mich mal selbst üben. Nun denn.

Im Ausschlussverfahren erwandere ich schließlich nach dem ich vorher alle anderen Abzweigungen erkundet habe, schließlich den richtigen Weg. Müde und zerschlagen und seit 2 Tagen nicht geduscht, komme ich bei Jembatan an.

Die tolle Outdoordusche ruft. Als ich mich ausziehe, entdecke ich Mist 30 Zecken oder mehr. Zwei riesige Stiche von Pferdebremsen. Na ja. Wird schon werden. Ich ziehe alle Zecken, die ich entdecke langsam raus. Sie lassen alle freiwillig los. Wenn ich jetzt was kriege, na dann werden wir schon sehen.

Gerárd schaut um die Ecke. Ich bitte ihn kurz mein Rücken abzusuchen. Der sieht gut aus.

Am Abend findet eine Herzmeditation statt. Das heisst eine Meditation in der du einfach dein Herz öffnest. Mich berührt, diese Art der Meditaion zu tiefst. Ich versenke mich in mein Herz und sende einfach Herzensliebe ins Feld, Heilung und Liebe. Es ist ein so tiefes Gefühl von Verbundenheit als wir tanzen. Es ist als sei ich in Trance. Ich kann Mutter Erde spüren, Gott und den Frieden. Groß will ich mit den Frauen nicht sprechen. Ich ziehe mich einfach nur zurück.

An dem Tag bin ich einfach nur platt und glücklich. Müde fallen mir die Augen zu. Der Regen rauscht als ich im Saal schlafe. Mein Blick fällt nach draußen auf Schwester Pflanze. Sie zieht mich an. Ich habe die Verbindung zu Mutter Erde wieder, das spüre ich in mir. Ich blicke in Ruhe in diesem tiefen ruhigen Landregen und fühle nach langer Zeit wieder mich selbst. Dir einen wunderschönen Abend. Namaste Dagmar