Visionssuche – 1. Teil

Oh man ich bin aufgeregt. Das Abenteuer geht los. Dagmar geht auf Visionssuche. Der Rucksack ist knüppeldicke voll. Man was brauche ich denn alles. Gefühlt habe 60 Kg auf dem Rücken und noch ein Rollenkoffer dabei als ich in den Zug steige.

Noch gucken ob ich den richtigen Zugteil in der Mitte erwische. Die Bahn hat ja immer die Angewohnheit – 3 Regionalzüge zusammen zu koppeln.

Ich liebe ja das Bahnfahren. Du bist on Tour. Umweltfreundlich und ohne ein schlechtes Gewissen. Kannst Land und Leute begegnen und kommst entspannt ans Ziel. Für 25,00 EUR kannst du den ganzen Tag durch das schöne Bayernland fahren.

Leute steigen ein hinzu. Ich beobachte meine Mitreisenden. Eine Frau im grünen Kleid auf der Suche nach Mutter Natur. Ich lache.

Wie vom Schicksal geplant oder nicht – begegnet mir wieder mein Thema „Depression“. Dieses Mal in Gestalt einer Frau im Rollstuhl. Sie bittet darum, dass die den Platz am Rufknopf bekommt, der von 2 Radfahrern blockiert wird. Ich sitze vor den 2 Reisenden.

Ohne groß zu murren, räume ich mein schweres Gepäck um und setze mich gegenüber. Meine Gedanken schweifen zur Visionssuche. Was wird mich wohl erwarten? Wie sind meine Mitsuchenden?

Da höre ich durch Zufall die Geschichte der jungen Frau im Rollstuhl . Über die Kliniksuche, die Verzweiflung in der Krankheit, die Suche nach einem Therapieplatz. Es sei als bekomme ich alles nochmal auf einem Tablett serviert. Denk dran. Als wolle mich das Schicksal mahnen.

Mist – ich empfinde Mitleid. Will mit der Frau über unsere Erkrankung reden. Doch es geht ihr nicht gut. Wer bin ich, dass ich mich aufdränge? Habe ich ein Recht dazu? Doch irgendwie lässt mir das Ganze keine Ruhe.

Ich schreibe ihr wenigstens den Buchtitel von Klaus Burkhardt zum Thema Depressionen auf und reiche ihn ihr zusammen mit meiner Karte.

Die Bremsen quietschen. Wir sind angekommen. Endbahnhof. Aussteigen.

Viele Grüße und bis zum nächsten Beitrag.

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Dagmar