Ahnenbaumflechten

Ahnenbaum flechten – begegne deine Ahnen – 1. Teil

Es sind momentan sehr bewegende Zeiten. So viel ändert sich in unserer Gesellschaft und in meinem Leben. Wie ich bereits berichtete, kam es bei mir zu einigen sehr spannenden und merkwürdigen Begegnungen. Zusammen mit meinen Gefährten Heiko habe ich einige Seminare beim Tantrainstitut Jembatan besucht. Bei unserem ersten Waldwochenende passierte etwas sehr schönes und seltsames. Gemeinsam mit Heiko sass ich auf der Wiese und sang in der Lichtsprache ein Lied, dass aus mir herausfloss. Plötzlich kamen Schmetterlinge und setzten sich zu unseren Füßen nieder und dass nicht nur einmal. Es waren Tagpfauenaugen, Kohlweißlinge und noch andere Arten von Schmetterlingen. Kurze Zeit später das nöchste merkwürdige Erlebnis in Taufkirchen.

Einige Spatzen bleiben sitzen und ich kann bis auf 20 cm an die Vögel ran, bevor sie seitlich langsam im Busch verschwinden. Als ich Elvira – unsere Ausbilderin und Schamanin – bei Jembatan erzähle, meint sie deine Ahnen rufen nach dir. Da mich so langsam gar nichts mehr wundert, buche ich ein Seminar in Ahnenkranzflechten bei ihr über Samhain/ Totensonntag.

Es zieht mich förmlich in dieses Seminar. Jeder bringt entweder sein eigenes Material mit oder kann es dort käuflich erwerben. Ein schlichter Holzring, Holzperlen und Schurwolle bestelle ich vorab.

Dass ich mir natürlich die feinsten Fäden und den kleinesten Ring ausgesucht habe, ist mir zum Zeitpunkt des Materialkaufs nicht klar. Bewusst lasse ich aber alle Ahnenbäume zu Hause. Ich will mich einfach mit dem Gefühl ih diesen Workshop begeben. Die Anreise ist etwas knifflig – da das Taxi ewig nicht kommt. Doch rechtzeitig komme ich zu Jembatan – zum Poppenberg. Langsam entwickelt sicht ein Gefühl wie nach Hause kommen.

Jedenfalls geniesse ich die Begegnung jedes Mal dort. Dieses Mal wird die Arbeit nicht so einfach wie ich denke. Eigentlich weiss ich gar nicht was mich erwartet. Wir sitzen alle im Kreis und geben den Stock der Begrüßung weiter. Kerzen brennen im Raum. Ich erfahre, dass die gestickten Bilder im Hintergrund ebenfalls Ahnenbäume sind. Bisher war es für mich nur ein schön gesticktes Bild. Man lernt doch nie aus.

An diesem Abend legen wir eine Nabelschnur um unseren Körper – symbolisch – und verbinden sie mit uns. Es fällt mir lange Zeit schwer – die Linie meines biologischen Vaters vor dem inneren Auge zu sehen/manifestieren. Ob das daran liegt, dass ich lange Zeit diese Verbindung nicht anerkennen will? Meine Eltern ließen sich scheiden als ich ein Jahr alt war. Ich hatte das große Glück eines Herzenspapas – der mich seit meiner Kindheit begleitet hat. Trotzdem suche ich immer wieder die Verbindung zu meinem Vater als Mensch. Doch mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar, dass ich immer noch unbewußt unter dieser Trennung litt.

An diesem Abend beginnen wir die Wolle in Knäule zu winden. Erstaunlicherweise rollen mir die Fäden immer wieder aus den Händen. Doch am Abend liegen zwei Ahnenlinien zusammengerollt vor mir. Ich bin absolut müde nach diesem Tag. Sich energetisch (oder einfach mit dem Herzen) mit den Ahnen zu verbinden, ist wahnsinnig anstrengend.

Außerdem merke ich den Hunger in dieser Zeit. Nun es soll noch mehr in diesen 3 Tagen passieren, dass ich so nicht erwarte.