Es ist der nächste Tag und voller Energie nähern wir uns unserem eigenen Knoten – sprich wir werden im Ahnenbaum geboren. Ab der 4. Generation vor mir, werden die Namen der UrUrgroßeltern greifbar. Meine Oma erzählte mir, wie ihr Großvater Postbote war, der erste in der Stadt mit einem Hochrad, eine andere Oma hütete Ziegen und hatte einen großen Obstgarten, ihre Mutter einen Kolonialwarenhandel. Mein Opa lernte das Uhrmacherhandwerk von seinem Vater. Wie oft saß ich bei ihm, wenn er erzählte und Uhren reparierte.
Geschichte wird greifbar. Die Knoten, die ich schlinge, erinnern mich an diese Erlebnisse. Doch bei meinem Knoten, klemmt es. Ich bekomme ihn einfach nicht richtig zu fassen. Die Stränge meiner Vorfahren sind so dick. Ich bitte die Leiterin des Kurses um Hilfe und mit ihrer festen Hand, wird mein Knoten geboren. Jetzt bin ich im Familienbaum geboren. Ein fester starker Knoten und ich flechte jetzt das Ende, binde meine Kinder in den Enden ein, als Federn mit Muscheln.
So wird aus feligranem Garn ein schönes Bild meiner Familie. Es ist schön sie so zu spüren und mit ihnen zu sprechen. Leider sehen bei der Abschlusszeremonie alle ihre Ahnen, nur ich nicht wie es scheint. Das dies noch einen Grund hat, weiss ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Denn noch ist dieser Punkt in meinem Leben nicht abgeschlossen….